Einige Tipps im Umgang mit Betroffenen
Es kann eine echte Herausforderung sein, wenn eine Person aus Ihrem Umfeld Ihnen anvertraut, sexualisierte Gewalt zu erleben oder erlebt zu haben. Sich anzuvertrauen kann sowohl für die betroffene Person, als auch für die zuhörende Person emotional stark belastend sein. Daher ist ein sensibler Umgang mit der Thematik und der betroffenen Person besonders wichtig.
Hierfür ist zunächst einmal entscheidend, dass Sie den Betroffenen Glauben schenken. Es ist wichtig zu vermitteln, dass die betroffene Person niemals Schuld an dem Geschehen trägt. Versuchen Sie für die betroffene Person da zu sein indem sie ihr sagen, dass sie keine Schuld an der Tat trägt, sondern die Täter:innen die alleinigen Schuldigen sind.
Daher ist es auch wichtig, dass Sie der betroffenen Person keine Vorwürfe machen, weil diese Ihnen nicht früher etwas von den Geschehnissen erzählt hat. Viel hilfreicher ist es, die Person für ihren Mut zu loben, dass sie jetzt darüber spricht.
Zudem sollten Sie die Aussagen der betroffenen Person nicht kleinreden. Phrasen, wie “Ist ja nichts passiert” oder “Das hast du falsch verstanden” sind in einem solchen Fall unangebracht. Nehmen Sie die betroffene Person ernst!
Es ist entscheidend, dass Sie, so weit wie möglich, nach den Wünschen und Bedürfnissen der betroffenen Person handeln. Da dies nicht immer möglich ist sollten Sie es auch vermeiden, Versprechungen zu machen, die Sie möglicherweise nicht halten können.
Dazu zählt ebenso, dass Sie die betroffene Person zwar ermutigen mit Ihnen über die Tat zu sprechen, sie jedoch nicht dazu drängen. Es sollte stets die betroffene Person darüber entscheiden, wann sie etwas erzählt.
Auch kann es hilfreich sein, der betroffenen Person zu signalisieren, dass diese Taten auch andere Menschen erleben/erlebt haben. Oft denken diese nämlich, dass sie mit dem Erlebten ganz allein sind.
Eine zentrale Rolle bei erlebter sexualisierter Gewalt spielt das Gefühl in dieser Situation völlig machtlos zu sein und nicht mehr über den eigenen Körper entscheiden zu können. Daher ist es umso wichtiger, dass Sie die Person in ihrem Selbstbewusstsein stärken und ihr das Gefühl von Macht über die eigenen Wünsche und Bedürfnisse zurückgeben.
Verhalten bei Verdacht
Was sollten Sie tun, wenn Sie sexualisierte Gewalt/ sexuelle Übergriffe vermuten?
Verhalten als Vertrauensperson
Wie sollten Sie sich verhalten, wenn ein betroffenes Mädchen oder ein betroffener Junge sich Ihnen anvertraut?